Die Geschichte des Ortsteils Zerre

Auszüge aus der Chronik von Spreewitz

 

Die Ersterwähnung von damals "Zehre" geht in das Jahr 1575 zurück.

 

Zerre um 1850

Die Spree fließt dicht am Ort vorbei und berührt die Acker und Wiesen der Gemeinde, welche durch die häufigen Überschwemmungen oft versandet worden.

Der Boden von Zerre war ein leichter Flugsand, und nur am linken Ufer der Spree ist etwas schwarzer Boden zu finden gewesen. Die Waldungen jenseits der Spree von der Gemeinde Zerre grenzten bis an den Park Bad Muskau, die Gemeinden Rohne, Mulkwitz sowie Neustadt.

 

Die Wege, die durch die Zerrschen Waldungen führten, mussten von den einzelnen Besitzern sauber gehalten werden und die Durchfahrt musste gewährt sein. Aus den Waldungen der Besitzer durfte nur Holz für den eigenen Bedarf und Streu entnommen werden. Um 1850 gab es hier 9 Ganzhüfner, 2 Halbhüfner und 3 Häusler. Eine Grützmühle gab es hier auch, vor 1850 war diese eine Spinnfabrik.

 

Die Gemeinde mit 159 Seelen ist nach Spreewitz eingepfarrt, wohin  auch die Kinder zur Schule geschickt wurden. Dicht bei Zerre gab es die Schildaer Mühle an der Spree mit 2 Tuchwalken und einer Schneide- und Hirsemühle.

Westlich des Ortes befand sich eine Lehmgrube, sowie im Süden eine Kiesgrube. Diese durfte nur für den Eigenbedarf genutzt werden (zum Beispiel Hausbau).

Der Friedhof lag zwischen den Straßen Sabrodterweg und Neudorferweg.

 

Die Mühle von Zerre

Vom Spreefließ führte der Mühlgraben zur Wassermühle im Ort.

Der erste Mühlbesitzer hieß Ernst Moritz Erdmann Schubert. Die dritte und letzte Besitzerin der Mühle war die Witwe Kossack. 1930 wurde die Mühle an die Elektrowerke AG Berlin verkauft. Die Elektrowerke AG demontierte die Mühle und daraus wurden Wohnungen gebaut. Nach dem Krieg wurden die Garagen von den Russen zum Abstellen von Autos benutzt. Sie demontierten die Freileitungen.

 

Die Umbenennung von Zerre

1937 wurde Zerre umbenannt in Spreetal. Der genaue Tag der Umbenennung ist bisher aus alten Akten nicht hervorgegangen. Aus dem Kirchenbuch "Sterberegister" konnte man entnehmen, dass im Dezember 1936 der Ort noch Zerre hieß, aber im März 1937 bereits Spreetal. 1945 wurde der Ort wieder zurück umbenannt. Auch hier ist das genaue Datum unbekannt. Laut Sterberegister konnte man herausfinden, dass im Februar 1945 der Ort noch Spreetal hieß, aber bereits im Mai wieder Zerre.

 

Zerre - Kolonie

Zerre Kolonie gehörte bis 1936 zu Spreewitz. Schon Anfang der Dreiziger Jahre setzten sich Bürger dafür ein, dass dieses Stückchen Land zum Ort Zerre gehören sollte. 1936 nannte man es dann Zerre - Kolonie. Mit dem Bau der Häuser wurde schon 1929 begonnen.